Der Lehrer steht an der Tafel und schreibt auf, was wir für seinen Unterricht benötigen. Ich bin froh, dass ich einen Ordner habe. Keine Hefte kaufen, keine Umschläge kaufen. Nur einen Collegeblock. Den habe ich aber schon längst. Am Nachmittag fällt mir plötzlich ein, dass ich das wichtigste ja vergessen habe und ich entschließe mich schnell zum Schreibwarenladen um die Ecke zu gehen.
Das war mein großer Fehler. Aus dem schnell wird wohl nichts. Das Schlangenende hat sich schon aus dem Laden auf die Straße hinaus verlängert. Puh, das kann dauern. Als ich Mittags vorbeifuhr war aber noch nicht so viel los. Na ja, kann man nichts machen.
Ich höre, wie jeder seine Seitenlange Liste an Einkäufen vorliest.
„Ein kariertes Heft, DinA4 mit angedeutetem Rand, bitte. Ach, und noch einen Umschlag.“ – „Welche Farbe?“ – „Grün.“
Schon springt die Kasse auf und ich bin wieder eine Liste weiter nach vorne gerutscht. Doch es dauert eine Ewigkeit, bis ich endlich dran bin. Während ich anstehe überlegen ich mir, wie viel wohl so ein Schreibwarenhändler am Schulanfang verdient. Bestimmt ein kleines Vermögen. Jeder muss sich die Schulsachen ja kaufen. Vielleicht verdient er sogar das…
„Was darf’s denn sein?“, fragt mich die nette Verkäuferin und reißt mich aus meinen Träumen. „Ein Häfft, bitte.“, antworte ich.
„Tut mir leid, schon ausverkauft.“
Foto von Wikimedia Commons
3 Kommentare
Hausaufgabenheft? Wie ungeekig! There’s an App for that! http://rnm.me/iT.SF
Ach das gute alte Häfft. Das benutze ich mittlerweile seit der dritten Klasse Grundschule.
Bei uns in Freising gibt es allerdings noch ein populäres Hausaufgabenheft, das passenderweise „Freisinger Hausaufgabenheft“ heißt. Seit es vor einigen Jahren von ein paar Schülern meines Gymnasiums erfunden wurde, hat es bei uns eine solche Popularität, dass das Häfft einfach keine Chance dagegen hat – Bis vor kurzem. Denn wegen dieser ungewöhnlichen Monopolstellung entschied sich der Verlag von Andi&Stefan einfach dazu, die Häffte kostenlos an den Schulen zu verteilen. Das ist mittlerweile das zweite Jahr, an dem ich mein Lieblings-Hausiheft gratis geliefert bekomme.