12/12/12

Heute ist der 12.12.12 und es ist mein
21. Geburtstag!

Versteht ihr? Nur Einsen und Zweien. Klasse, oder? Sollte man schon mal erwähnen.

Dazu passend fanden auch noch heute zwei Final Exams an einem Tag statt, die meine letzten hier am International College of Management Sydney waren.

Und wenn ich es mir genau überlege habe ich dank Zeitverschiebung 34 Stunden Geburtstag.

Dann mal Prost!


 

Aus, vorbei! Das war’s!

Ging doch ganz schön schnell. Ich weiß noch, wie wir vor drei Monaten mit dem Studium hier an der ICMS angefangen haben. Jetzt ist es auch schon wieder vorbei. Gestern hatte ich meine letzten Vorlesungen an diesem College. Nächste Woche noch drei Prüfungen und ich werde das Schloss auf dem Hügel wohl nie wieder sehen.

Klingt jetzt hart, aber ich werde die Studienzeit hier schon sehr vermissen. Die einschlafenden Marketingvorlesungen Montags um 8 Uhr in der Früh. Die russische Dozentin in Cross-Culture, bei der man in ihrem russischen Akzent nur manchmal ein englisches Wort verstehen konnte. Die überdrehte Economics Dozentin, die immer versuchte alle einzubinden, aufzurufen, um dann doch wieder erschöpft auf ihren Stuhl zu sinken. Den immer gut gelaunte Marketing Tutor. Den schnell sprechenden Franzosen. Die alles mit „excellent, excellent, brilliant“ bewertende Australierin und den mit seiner Aufgabe manchmal etwas überforderten Cross-Culture Tutor. Sie werde ich sicher vermissen.

Aber auch die versteiften Business Attire Vorschriften, die am Ende nur von zwei Personen wirklich kontrolliert wurde. Den Ausblick. Das Schloss selbst. Die immer zu stark klimatisierten Klassenräume. Das tägliche schimpfen auf das Chicken in der Mensa. Den Privatbus mit den Busfahrern, die einen manchmal 50 Minuten warten ließen, um einen dann mit „Ouh. I’ve forgotten you. Haha“  zu begrüßen.

Es war schon eine schöne Zeit hier und ich werde mich sicher oft daran zurück erinnern, wenn ich zurück in Deutschland mich frierend am Heizkörper wärme.


 

Was? Schon Weihnachten?

Irgendwas ist anders in diesem Jahr. Es ist Dezember, ich habe eine kurze Hose an und friere nicht.

Seit 20 Jahren ist der Dezember für mich kalt. Es ist der Monat, an dem man richtig mit dem Ski fahren anfangen kann, überall Christkindlmärkte veranstaltet werden, jeden Tag ein Türchen am Adventskalender öffnen kann, ich meinen Geburtstag feiere und es regelmäßig schneit und kalt ist. Und natürlich darf man Weihnachten und Silvester nicht vergessen.

Dieses Jahr ist das ein bisschen anders. Alles was ich mit dem Dezember verbinde, finde ich hier nicht in der gewohnten Art. Ein paar Anzeichen für Weihnachten sind nur der Christbaum auf dem Corso von Manly oder die Schokonikoläuse im ALDI.

Meinen Körper bringt das komplett durcheinander. Die Skischulwebsite wurde nur im letzten Moment komplett fertig. Hatte das Gefühl, dass wir noch lange Zeit haben. An den Geburtstag meiner Mutter habe ich mich auch nur durch Glück noch rechtzeitig erinnert. Und das mit Weihnachten wird dieses Jahr wohl auch komplett anders. Es ist halt noch Sommer und nicht Winter.

Mein Körper meint das auch. Scheinbar verknüpft er den Dezember direkt mit kalt, nass und Schnee.


 

(c) Daniel Leicher 2008-2024