Weit über 6.000 Menschen kamen in diesem Jahr zur re:publica in Berlin, dieser Konferenz für die Digitale Gesellschaft, Netzpolitik und das Internet. Schrieb ich ja gestern schon in meinem Follow Me Around Artikel. Heute will ich noch einmal genauer auf die re:publica zurück schauen und euch sechs Empfehlungen für Vorträge geben.
Schon am Tag 0 vor dem eigentlichen Start kamen wir in diesem Jahr an die STATION, in der die re:publica stattfindet. Man hatte sich schon auf den großen Ansturm gefasst gemacht. Da war der aber (noch) nicht. Egal, ziemlich schnell ging es dieses Jahr durch die Registrierung mit Ticket-Kontrolle, Give Aways und den Namensschildern. Angefangen bei diesen Erfahrungen merkte man an allen Stellen, die re:publica wird immer erwachsener und öffnet sich weiter in die Gesellschaft. Es findet sich im Publikum nicht mehr nur die eingeschworene Netzgemeinde, sondern auch viele andere, die man dort nicht erwartet. Hipster, Longboardfahrer, Schüler, Anzugträger, Senioren. Und wie die Veranstalter betonten ist auch der Frauenanteil mittlerweile auf 40% angewachsen.
Vermutlich ist es das Programm, das diese ganzen „neuen“ Besucher anzieht. Auch in diesem Jahr haben sich die Organisatoren viel Mühe gegeben und ich denke mir jetzt schon wieder, dass ich sicher so vieles verpasst habe und doch wieder nur das typische anschaute. Vielleicht sollte ich mir fürs nächste Mal vornehmen nur Sessions, die gefühlt nichts für mich sind zu besuchen. Horizonterweiterung und so.
Jetzt aber mal zu einem Mehrwert für euch. Aus allen 20 Sessions, die ich über die drei Tage besucht habe, habe ich mal ein paar meiner Lieblinge herausgepackt. Könnt ihr euch dann jetzt noch im Nachhinein anschauen.
Hannah Fry: I predict a riot! [English]
Dieser Vortrag war der wissenschaftlichste Vortrag, den ich gesehen habe. Hannah Fry ist Mathematikern aus London. Sie hat nach den Londoner Krawallen 2011 diese mathematisch analysiert und für die Polizei ein Modell zur Einschätzung solcher Ausschreitungen entwickelt. Es gibt auch einiges zum Verhalten von Menschen zu sehen.
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Felix Schwenzel: Wie ich lernte, die Überwachung zu lieben
Felix Schwenzel nimmt seine Vorträge nicht zu ernst und ich freute mich deshalb schon auf den diesjährigen. Er war dann aber doch ernster, als ich es erwartet habe. War aber auch nicht verkehrt. Er versucht in diesem zu erklären, wie verschiedene Bürgerbewegungen ein Umdenken in der Gesellschaft erreicht haben und woran es bei der Netzbewegung noch fehlt. Vielleicht sollte man sich dazu auch noch die Vorträge von Friedemann Karig und Sascha Lobo anschauen. Geht aber auch ohne.
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Ole Reißmann, Juliane Wiedemeier, Isabella David, Annika Stenzel, Natalie Tenberg: Into the Kiez: Gefahrengebiet Lokaljournalismus
Diese Diskussionsrunde hatte ich auf der re:publica leider erst ab der Hälfte mitbekommen, fand sie aber trotzdem super. Es geht um den modernen Lokaljournalismus in den Städten, wie er sich finanziert und wie weit man dabei ist. War ganz spannend, ich hätte es nur noch cool gefunden ein Portal aus der Provinz dabei zu haben. Tegernseer Stimme oder so.
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Und zum Schluss noch drei weitere Empfehlungen, falls ihr noch nicht genug bekommen habe. Schaut auch doch noch den Vortrag von meinem Kollegen Marcus an, der sehr unterhaltsam (aus Englisch) die Snowden Geschichte wie ein Marketingkonzept in einem Pitch verpackt hat. Außerdem fand ich das Podium mit einigen großen YouTubern wieder ganz gut und zum Schluss noch was mit niedlichen Katzen bzw. dem Internet abseits dieser niedlichen Katzen.
Bis bald <3
Daniel