4 Tage Spaß, Action und Kultur in Prag

Seit ein paar Tagen bin ich wieder zurück von unserer Klassenfahrt. Diese ging von Samstag (24.07.2010) bis Dienstag (27.07.2010) nach Prag. Ich möchte meiner Klasse und euch einen Rückblick mit einigen Bildern und der ein oder anderen Geschichte geben.

Samstag

Um 9 Uhr ging es mit dem Bus vor der Schule los. Alle Sachen bei Regen einpacken und dann auf nach Prag. Mit dabei war der Ghettoblaster eines Mitschülers, der uns während der gesamten Fahrt mit Musik beschallte.

Während wir durch Prag zum Hotel fuhren bekamen wir mit Pennern im Straßengraben und Häuserruinen gleich den richtigen Eindruck. Am Hotel angekommen wurden wir aber eines besseren belehrt. Es war relativ sauber und nicht anders als in Deutschen Großstädten. Das Hotel heißt übrigens Ariston. Also wenn’s interessiert.

Gut. Nachdem wir mit allen möglichen Infos versorgt waren und unsere Zimmer bezogen hatten gab es schon die erste Geschichte. Von einer aus der Parallelklasse soll der Koffer geklaut worden sein. Nachdem Polizei etc. alles da war stellte sich jedoch heraus, dass der Koffer ausversehen mit zu einem Lehrer auf das Zimmer gekommen sei. Der Lehrer wäre am liebsten im Erdboden versunken. 😉

Naja. Jedenfalls sind wir nach diesen Begebenheiten gleich mal los die Stadt erkunden. Einmal ein bisschen an der Moldau entlang und auch durch die Straßen. Ein bisschen hier anschauen. Ein bisschen dort. Nachdem wir dann einmal über die Karlsbrücke sind haben wir uns erst einmal von der Klasse getrennt und sind essen gegangen. Das Restaurant hieß Malostranská.

Danach ins Hotel und ich habe mich dann auch auch kurz später schon schlafen gelegt. Die meisten Mitschüler sind noch in Europas größte Disco, wobei ich am nächsten Morgen erfuhr, dass das eher ein Reinfall war. Glück gehabt.

Sonntag

Den Sonntag starteten wir fröhlich mit einer Stadtführung, wobei unser Führer eher mehr unwichtiges als wichtiges erzählte. Naja, wir lernten jedenfalls einmal den Weg zu Fuß vom Hotel in die Stadt kennen und waren nicht mehr ganz so abhängig von der Trambahn.

Irgendwie sind wir auch an dem Tag gegen Mittag über die Karlsbrücke gelaufen und dürften wieder auf der anderen Seite etwas zu essen suchen. Während andere zwei Kugeln Eis für umgerechnet acht Euro verzehrten war ich mit einer großen Gruppe in einer sehr guten Pizzeria gelandet.

Nach dem Essen trafen wir uns wieder an der St. Nikolaus Kirche und gingen danach gemeinsam zur Prager Burg. Dort erstmal die Kirche anschauen und auch einige Nebenhäuser. Zum Beispiel das, an dem der Prager Fenstersturz passierte.  Blablabla. Interessiert hier eh keinen, oder?

Nach diesem kulturellen Einschub ging es zurück ins Hotel und wir hatten relativ lange Zeit. Ich ließ dann mal meinen Zimmernachbarn mit seiner Freundin alleine im Zimmer *hust* und testete das W-Lan in der Hotellobby. Irgendwann kamen dann zwei Mitschülerinnen, die ihre Weinflasche aufmachen wollten. Ich hatte, oh Wunder, keinen Flaschenöffner parat aber der Rezeptionsmann zeigte uns daraufhin ein ganz cooles YouTube Video und so versuchten wir dann mit meinem Schuh die Flasche zu öffnen. Funktionierte jedenfalls nicht. Der Italiener nebenan war aber so freundlich uns die Flasche zu öffnen und so wurde ich zur netten Lästerrunde auf ihr Zimmer eingeladen.

Am Abend versuchten wir dann mit knapp 20 Leuten ein geeignetes Lokal zum Abendessen zu finden. Komischerweise war das gar nicht so leicht und irgendwie teilten wir uns dann doch wieder. Ich war natürlich in der Gruppe, die das beste Lokal Prags gefunden hatte und so aßen wir dort bestens gelaunt. Danach noch ein kurzer Pub besucht und dann ging es schon wieder zurück zum Hotel. Da es zu Fuß so schön war haben wir das dann natürlich auch getan. Zwar sind wir durch einige dunkle Straßen gegangen, aber das durchgehende Gelache von zweien hat die bösen Menschen wohl abgeschreckt. Nur einmal wurden wir so beim Vorbeigehen gefragt, ob wir Drogen kaufen wollen. Einfach so. Komisches Prag. 😀

Montag

Montag war der letzte richtige Pragtag, obwohl es eigentlich noch gar nicht richtig angefangen hatte. Wir waren aber um 9 Uhr schon wieder vor dem Hotel mit den Lehrern verabredet und es ging erneut los in die Stadt. Was macht man auch sonst? Heute stand das ehemalige jüdische Ghetto auf dem Plan.

Nach einer Trambahnfahrt waren wir dann plötzlich drin. Ich dachte immer, in einem Ghetto sind nur alte verfallene Häuser. Da habe ich mich wohl getäuscht. Dort sind die Häuser alle schön renoviert und sehen einfach nur prächtig aus.

Erster Programmpunkt war das jüdische Museum Prag. Wir Jungs bekamen alle eine schöne Kopfbedeckung. Ist ja schon irgendwie eigenartig. Wenn man in eine Kirche geht muss man die Mütze ausziehen. In einer jüdischen Synagoge braucht man aber eine Kopfbedeckung.

Erst sind wir in die Pinkassynagoge. Danach zum Friedhof. Der Friedhof ist schon interessant. Die Grabsteine folgen keiner Ordnung, sondern sind so viele, dass sie einfach aneinander liegen. Nach dem Friedhof ging es noch in zwei weitere Synagogen, in denen Ausstellungsstücke aus dem Ghetto zu besichtigen waren. Die beiden hießen Maiselsynagoge und spanische Synagoge. Nur fürs Protokoll.

Gut. Erst mal Mittagessen. Nichts Besonderes. Nur zwei Pizzastücke.

Dann haben wir uns wieder getroffen und es ging auf zum Eiffelturmnachbau auf dem Petřín Hügel. Natürlich mussten wir den Turm hinaufsteigen. Manchem wurde es da oben zwar auch übel, aber so hatte man schon einen super Ausblick über Prag. Oben Fotos machen. Weitergehen. Fotos machen.

Danach wieder runter und dann von einer Seilbahn den Berg runter fahren lassen. Unten dachten wir, dass wir einfach in unsere Trambahn zurück einsteigen könnten. Aber falsch gedacht. Irgendwo war eine Baustelle und so fuhren wir mit drei verschiedenen Straßenbahnen, liefen dazwischen durch halb Prag und sind dann doch irgendwie noch angekommen. Also kurz ausruhen.

Kurz später ging es schon wieder in die Stadt. Diesmal zu einem Schwarzlichttheater. Naja.

Der nächste Programmpunkt wurde von viel mehren schon erwartet. Das Ritteressen. Zwar ohne Ritter, aber in der richtigen Atmosphäre. Wir hatten alle eine schöne lange Tafel und die drei Gänge schmeckten super, wenn nicht sogar ausgezeichnet.

Danach machten viele Klassen einen gemeinsamen Abend in der Disco. Wir nicht. Ich war in einer kleineren Gruppe wieder unterwegs zur Prager Burg. Die anderen hatten sich guten Saft mit einem Schuss Alkohol in Pet Flaschen abgefüllt, die wir hin und wieder vor der Polizei versteckten. Wer weiß auch, ob man in Prag öffentlich trinken darf.

Jedenfalls haben wir einen super Platz mit Ausblick auf die Nacht Prags gefunden und blieben dort bei lustigen Gesprächen knapp 1 ½ Stunden. Der Rest ist entweder in die Disco, auf eine Collegeparty oder ins Hotel zurück. Natürlich hatten WIR den besten Abend.

Danach ging’s geplant mit drei Straßenbahnen zurück. Zwischendurch wurden wir noch von betrunkenen Tschechen angemault, eine von uns sogar fast angespuckt.

Im Hotel gab’s dann eine Zimmerparty auf unserem Zimmer. Passt.

Dienstag

Dienstag, unser letzter Tag in Prag. Viel Programm gab es nicht mehr. 9:30 Uhr mit den Koffern in der Lobby und um 12:00 Uhr mit dem Bus zurück nach München.

Trotzdem machten wir noch ein paar kleine Dinge. Also nochmal rein nach Prag auf den Wenzelsplatz und ein paar Sachen für die Fahrt kaufen. Danach noch ein bisschen rumsitzen und schon machten wir uns wieder auf den Weg zurück ins Hotel. Ein letztes Mal zu Fuß. Wir kannten uns ja jetzt auch aus.

Im Bus ging es dann erst mal wieder los. Eigentlich genauso unspannend wie bei der Hinfahrt wäre der Bus nicht von der Bahn gewesen.  Kurz vor der deutschen Grenze blieben wir stehen und der Busfahrer bemerkte, dass irgendein Schlauch kaputt wäre und wir so erst einmal auf einen neuen Bus aus Nürnberg warten mussten.

„Die Weiterfahrt verzögert sich aufgrund eines Fahrzeugdefekts um zwei Stunden…“ Kennt man ja von der Bahn. Jedenfalls bekamen wir einen Ersatzbus und kamen dann auch sicher zurück in den Münchner Regen.

Und sonst so?

Also mir hat Prag sehr gut gefallen. Eine schöne Stadt, vor allem die Architektur. Nur sollte man vor gemeinen Kofferdieben in Acht bleiben. 🙂
Auch die Klasse war super und so hat mir diese Fahrt genauso viel, wenn nicht sogar mehr Spaß als der London Austausch letztes Jahr bereitet.

Ich freue mich schon wieder auf September, wenn wir uns alle wiedersehen!

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8 Kommentare

julius am 31. Juli 2010

Nette Tipps. Ich weiß ja, dass man als Münchner einiges gewöhnt ist, trotzdem die Frage: Ist Prag teuer? Was hat das Essen so im Schnitt gekostet?

Daniel am 31. Juli 2010

@Julius: Beim Essen zahlt man meistens so 7/8€. Dafür kosten die Getränke halt maximal 2€, egal ob Bier oder Antialkoholisches.

Thomas am 31. Juli 2010

Hey Daniel ich finde die Geschichte echt super und gut gelungen, sie spiegelt unsere Klassenfahrt sehr gut wieder… jedoch hat man manchmal das Gefühl das du Prag ein wenig langweilig fandest und das die Fahrt dich doch sehr gelangweilt hat… zum Glück weiß ichs ja besser und hatte eig schon des Gefühl das dir des alles eine „Mords Gaudi“ gemacht hat… ich fands jedenfalls richtig super in Prag und freu mich schon aufs wiedersehen im September

Daniel am 1. August 2010

@Thomas: Ich wusste doch, irgendwas hatte ich nicht im Text. Der Spaß war es.
Die Busfahrt fand ich übrigens wirklich nicht so spektakulär. Aber sonst hat mir Prag echt sau viel Spaß gemacht. Ansonsten hätte ich den Artikel ja auch nicht geschrieben. 🙂

Lisa12 am 31. Juli 2010

Und wer bist du auf den Fotos?

Daniel am 1. August 2010

@Lisa12: Das ist jetzt natürlich die große Frage. 😉 Auf dem Klassenfoto bin ich zum Beispiel ganz rechts.

Laura am 3. August 2010

So, endlich auch mal gelesen, nach der persönlichen Einladung via Twitter ja ein Muss… ;)Gefällt mir, wir haben keine so tollen Klassenreisen gemacht…
Also danke für den Bericht! 🙂
Und schreib mal wieder öfter was hier.
Grüßle aus dem „hohen Norden“

Tom von der Isar am 19. August 2010

Hehe heißer Scheiß der Artikel. Von dem Kofferding und dem Schuhflaschenöffner hast ja gar nix in der http://stammstrecke.org erzählt.
Das mit dem rumlaufen hat mir gefallen, so macht das doch mehr Spaß, und die Privatpartys waren doch schon immer besser als bled in ner Disse rumstehen!

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