Was? Schon Weihnachten?
Irgendwas ist anders in diesem Jahr. Es ist Dezember, ich habe eine kurze Hose an und friere nicht.
Seit 20 Jahren ist der Dezember für mich kalt. Es ist der Monat, an dem man richtig mit dem Ski fahren anfangen kann, überall Christkindlmärkte veranstaltet werden, jeden Tag ein Türchen am Adventskalender öffnen kann, ich meinen Geburtstag feiere und es regelmäßig schneit und kalt ist. Und natürlich darf man Weihnachten und Silvester nicht vergessen.
Dieses Jahr ist das ein bisschen anders. Alles was ich mit dem Dezember verbinde, finde ich hier nicht in der gewohnten Art. Ein paar Anzeichen für Weihnachten sind nur der Christbaum auf dem Corso von Manly oder die Schokonikoläuse im ALDI.
Meinen Körper bringt das komplett durcheinander. Die Skischulwebsite wurde nur im letzten Moment komplett fertig. Hatte das Gefühl, dass wir noch lange Zeit haben. An den Geburtstag meiner Mutter habe ich mich auch nur durch Glück noch rechtzeitig erinnert. Und das mit Weihnachten wird dieses Jahr wohl auch komplett anders. Es ist halt noch Sommer und nicht Winter.
Mein Körper meint das auch. Scheinbar verknüpft er den Dezember direkt mit kalt, nass und Schnee.
Videorundgang über unseren Campus
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Heute habe ich meinem Kommilitonen Yannic meine Videokamera in die Hand gedrückt und wir sind ein bisschen über unseren Campus gelaufen. Wie der aus der Luft aussieht wisst ihr ja bereits. Dieses Mal führe ich euch durch unsere Räume und Gänge und erkläre auch noch ein bisschen was man sehen kann.
Ein Hochglanzvideo ist es nicht geworden, aber ich denke dass ihr einen guten Eindruck von unserem Campus gewinnen könnt.
Und ich laufe in einem Anzug rum. Alleine deswegen muss sich das anschauen ja schon lohnen!
Vom Leben auf der falschen Seite
Quuuuiiiiiietsch. Eine Vollbremsung. Ich springe zurück auf den Gehweg. „Das ist Australien hier! Die fahren alle auf der falschen Seite!“ schreie ich mir selbst zu. Hier gilt nicht mehr dieses links, rechts, links aus der Schule. Du bist jetzt in Down Under. Da ticken die Uhren anders. Hier fährt man links. Die Australier wissen ja sogar selbst, dass sie auf der falschen Seite sind. Wieso sollten sie auch sonst an jede Straße ein LOOK RIGHT auf den Teer pinseln?
Ein Tschiung reißt mich aus meinen Gedanken. Ich laufe los über die grüne Ampel. Immer Look right murmelnd. Ja, Deutschland. Hier machen die Ampeln Geräusche. Nach dem drücken ein langsames tuck, tuck, tuck. Dann ein Tschuing beim schalten auf grün und dann ein ganz schnelles dig, dig, dig, dig, dig. Also beeilen. Gleich wird die Ampel wieder rot.
Nach knapp drei Monaten brauche ich jetzt aber kein Look right mehr vor mich hin murmeln. Ich gehe links, fahre links mit dem Fahrrad und schaue immer nach rechts beim überqueren der Straße.
Angst habe ich nur noch vor Januar. Dann geht es zurück nach Deutschland. Und ihr fahrt alle auf der falschen Seite!
Unter Palmen Kajak fahren
Toll, werdet ihr euch jetzt denken. Grüne Bäume, Sand und Steine. Aber genau das sind die Bilder unserer geführten Tour am Samstag. Genauso wie beim Bondi Beach sind wir wieder mit dem Flamin‘ Galah Bus unterwegs gewesen. Dieses mal aber nicht Richtung Süden, sondern mal in den Norden an den Sydney Northern Beaches entlang.
Der nördlichste davon ist der Palm Beach, der ungefähr 45 Minuten mit dem Auto von uns entfernt ist. Er ist eigentlich eine Landzunge mit dem Meer auf der einen und einer Art Lagune auf der anderen Seite. Am Ende dieser Landzunge gibt es dann noch einen kleinen Berg mit einem Leuchtturm.
Auf dieser besagten Landzunge haben wir einige Zwischenstopps gemacht und sind ein bisschen herumgelaufen. Natürlich alles nur für die Fotos!
Danach ging es mit einigen ganz schönen Aussichten wieder ein Stück zurück bis zum Narrabeen Lake. Dort haben wir uns nach dem Sightseeing auch ein bisschen sportlich betätigt. Eine Stunde Kajak fahren hieß es dort. Also sind wir um die Inseln und unter den Brücken des Sees hin und her gefahren. Bilder gibt’s aus bestimmten Gründen welche mit Wasser zu tun haben keine, aber eine Blase am Finger habe ich noch als Andenken mitnehmen können. Dann noch ein Aussie Barbecue und es ging wieder zurück nach Manly.
Dachten wir jedenfalls, aber unser Tourguide hat in Manly dann doch noch einmal einen Abstecher gemacht und ist zu einem der schönsten Aussichtspunkte gefahren. Den genialen Blick von dort auf die Bucht von Sydney könnt ihr im letzten Bild sehen. Wenn ich mal wieder einen ganzen Tag Zeit habe, werde ich dort sicher noch einmal vorbeischauen.
Freut euch schon mal auf meine Bilder von dort.
Im Höhenflug um unser College
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Wenn es einen Wettbewerb um das schönste Gebäude mit der schönsten Lage aller Partnerhochschulen der mhmk geben würde, könnten wir sicher das Rennen machen.
Hoch oben über der Bucht von Manly steht das Schloss, in dem seit 1996 das International College of Management untergebracht ist. Gebaut wurde dieses imposante Steingebäude 1889 für das katholische Priesterseminar St. Patrick’s, dass aber irgendwann doch zu wenig Leute hatte und geschlossen wurde. Jetzt wohnen und studieren dort eben bis zu 1200 Studenten aus allen möglichen Ländern. Und wir sind auch dabei!
An einem Tag in der Orientation Week hatte das College einen Quadrocopter inklusive Videokamera angemietet und einige wunderbare Aufnahmen von dem Campus und der Umgebung gemacht. Das Video davon seht ihr oben.
Wer ganz genau hinsieht kann auch mich bei den rennenden Studenten erkennen. Kleiner Tipp: An der rechte Seite der Gruppe suchen.
Herzlich willkommen im Oceanside Internetcafé
Es ist eine Leidensgeschichte. Eine unserer Unterkunft hier und diesem neumodischen Internet.
Begonnen hat sie schon kurz nach unserer Ankunft. In der ersten Woche waren wir noch zu fünft: Wir konnten unsere Computer mit dem W-Lan verbinden, mit ein wenig Geduld alle Seiten aufrufen.
In der zweiten Woche reisten unsere restlichen Kommilitonen an. 35 an der Zahl: Und das Internet war tot. Keine Verbindung mehr, keine YouTube Videos, keine Facebooknachrichten, keine E-Mails, kein Google. Einfach nichts mehr. Und wenn das W-Lan mal verbunden war stellte man den Sekt spätestens nach dem 10 sekündigen laden des neuen Google Doodles wieder zurück in den Kühlschrank.
Also sind in den nächsten Tagen Einige zur Rezeption gegangen und haben sich beschwert. „Anfang nächster Woche kommt eine Firma, die repariert das dann“, hieß es. Leider hieß es das zu oft. Während die Wochen verstrichen wurde die Zeitangabe beliebig zu „Mitte der Woche“ oder „Ende der Woche“ ausgetauscht bevor man wieder von vorne begann. Sechs Wochen lang!
Mit jeder Woche stieg unsere Aggression. Lange Diskussionen in der Facebookgruppe mit den Besitzern tauschten sich mit E-Mails an unsere Standorte in Deutschland und E-Mails an die Universität hier in Sydney ab. Passiert ist nichts und der Ausspruch „Morgen haben wir High Speed Internet. Ganz sicher“ wurde von jedem nur noch herzlich lachend aufgenommen.
„Hier, eure Internetnutzerdaten“ hieß es dann plötzlich gestern Abend und wir nahmen verwirrt und erschrocken die Codes für das neu installierte Netz in Empfang.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß die Freude heute Vormittag war, als wir zusammen in dem Innenhof – unserem Internetcafé – saßen und surften, skypten und sogar Videos anschauen konnten. Alle gleichzeitig!
So also muss sich die Zukunft anfühlen.
Paddeln, aufstehen und surfen – Ein Wochenende im Surf Camp Australia
„Wie? Sind wir jetzt tatsächlich in einem Funkloch gelandet? Und wieso regnet das denn jetzt hier?“ waren unsere ersten Fragen, als wir in Gerroa 140 Kilometer südlich von Sydney am Seven Mile Beach angekommen sind. Mit 70 anderen ICMS Studenten hatte ich mich zu einem Surfwochenende beim Surf Camp Australia angemeldet. Eigentlich bin ich ja nicht so der Freund von Wasser, aber wenn man schon mal in Australien ist, muss man das ja auch mal ausprobieren.
Abgeholt wurden wir mit einem Doppeldecker Bus direkt im Zentrum von Sydney. Nach zwei Stunden sind wir dann auf dem Discovery Holiday Park in Gerroa angelangt, der für die nächsten Tage unser zu Hause sein sollte. Ein kleiner Bereich des Campingplatzes ist für das Surfcamp reserviert. Fünf Bungalows, um einen Aufenthaltsplatz herum aufgebaut, bilden das Camp. In ihnen einige Zimmer mit jeweils sechs oder sieben Betten. Dazu noch die Sanitäranlagen, ein Küchenhaus und der Aufenthaltsplatz. Hier haben wir uns auch erst einmal getroffen.
Einer der Surflehrer hat uns dann gleich schreiend („When we are shouting, we have to say something important!“) in die Camp Gepflogenheiten eingewiesen. „Hinter mir findet ihr die Sanitäranlagen. Dort drüben hängen eure Wetsuits. Hier wird gegessen. Und dort wird abgespült.“ Viel mehr war für den ersten Abend nicht mehr geplant und so gingen wir auch alle ziemlich schnell in unsere Betten. Weiterlesen »
Chica Bonita – mexikanisch in Manly
Vor einigen Tagen bin ich meinen Kommilitonen in ein mexikanisches Restaurant gefolgt. Sie hatten schon davor viel von dem Essen und den lässigen Bedienungen geschwärmt. Chica Bonita heißt das Restaurant, das nur einige Meter vom Corso, der Einkaufsstraße Manlys, entfernt ist.
In einer langen Garage haben vor ein paar Monaten einige Surfer und Lebenskünstler diese kleine mexikanische Kneipe aufgemacht. Dort servieren sie mittags und abends frisch zubereitete Tapas und andere mexikanische Snacks. Was das alles genau ist und wie es heißt kann ich euch leider nicht sagen. Die Namen sind einfach zu kompliziert zum merken.
Was ich mir jetzt aber schon zwei Mal bestellte und was mich jedes Mal wieder glücklich gemacht hat ist das, was ihr auf dem unscharfem Foto oben sehen könnt. Der Name? Keine Ahnung.
Als Unterlage gibt es jedenfalls Pommes, gemischt mit kleinen Steakstücken. Das ganze mit Käse überbacken ist der warme Inhalt. Drüber gibt es dann noch Guacamole und fertig ist dieses leckere Essen. Einfach wunderbar.
Also wenn ihr mal in Manly seid und gut mexikanisch essen gehen wollt, geht dort hin. Aber stellt euch auf eine Wartezeit ein. Voll ist der Laden immer.
The world famous Bondi Beach
Seit ich hier in Manly angekommen bin habe ich die Halbinsel nur wenig bis gar nicht verlassen. Na gut, einmal waren wir in Sydney. Aber gestern ging es dann mal woanders hin.
Von unserer Unterkunft aus sind wir mit den Flamin‘ Galah Tours zu neunt an den bekannten Bondi Beach gefahren. Er ist das südliche und weitaus berühmtere Pendant zu dem uns ja schon bekannten Manly Beach im Norden von Sydney.
Wieso der Bondi Beach jetzt so berühmt ist kann ich aber nicht verstehen. Ist eben auch ein Strand am Meer mit Wellen und Sand. Genau das gleiche wie bei uns hier im Norden.
Die Tour hatte für uns zwei freie Stunden vorgesehen, in denen wir machen konnten, was wir wollten, um danach gemeinsam an den Tamarama Beach zu „wandern“. Dort gab es dann ein australisches BBQ bevor es wieder zurück nach Manly ging.
Oben könnt ihr ein paar Fotos aus unserer freien Zeit sehen. Am Nordende des Bondi Beach haben wir ein paar Wellen gefunden. Sie waren ziemlich groß, als ich fotografiert hatte. Aber dann leider ziemlich klein, als ich noch ein Foto mit ihnen wollte. Shit happens.
Drei Tage Businessgwand
Jetzt sitze ich hier in der Bibliothek der ICMS und wollte eigentlich mal anfangen zu lernen. Aber wie ihr vielleicht schon gemerkt habt bin ich dann wohl doch wieder auf meinem Blog gelandet.
Und wenn ich schon mal da bin kann ich euch ja auch gleich über mein Studium berichten. Das erste Mal richtig auf unserem Schloss hier waren wir letzte Woche bei der Orientation Week. In dieser Woche hatten wir tagsüber alle verschiedenen Einführungsveranstaltungen, einen Sporttag und eine Schnitzeljagd. Willkommen im Studium! Dazu kam noch eine Cocktailparty am Dienstag Abend. Fotos von dort gibt es zum Beispiel hier.
Diese Woche ging es dann endlich mal mit dem Studium los. Unsere Hochschule aus Deutschland hat für uns hier vier Fächer ausgewählt: Business Economics, Business Project, Cross Cultural Management und Principles of Marketing.
In jedem Fach haben wir wöchentlich 90 Minuten Vorlesung und 90 Minuten Übung. Drei Tage im Stundenplan. Die Freude von uns war darüber schon mal groß, aber ab der ersten Stunde wurden wir dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.
In München habe ich mir das Studium so gestaltet, dass ich während des Semesters immer in die Vorlesungen gegangen bin, mir ein paar Notizen gemacht habe und erst am Ende des Semesters zu den Prüfungen wirklich gelernt habe. Hier wird das wohl nicht klappen. Jede Woche müssen wir Essays abgeben, Gruppenarbeiten schreiben und Präsentationen halten. Dazu kommt noch eine Zwischenprüfung nach sechs oder sieben Wochen. Also doch mal eine ganz andere Art zum studieren.
Aber genug erzählt, jetzt muss ich wirklich anfangen zu lernen.