Lass dich drücken, Süddeutsche!

Liebe Süddeutsche Zeitung,

als ich heute lesen musste, was mit euch passierte empfand ich große Anteilnahme. Seit dem Beginn meiner Erinnerungen gibt es in meiner Familie jeden morgen frisch die SZ ins Haus geliefert. Ich lese keine anderen Zeitungen und schätze eure qualitativen Artikel. Im Internet seid ihr meine erste Adresse um an die News des Tages zu kommen. Als vor ein paar Wochen eure iPhone App gelauncht wurde war ich einer der ersten, der diese herunterlud. Ich mag eure Artikel.

Was ich heute las machte mich sehr traurig. Ihr sollt laut dem UPLOAD Blog positive Blogartikel und Rezensionen im AppStore über eure iPhone App gekauft haben. Vor allem sollt ihr sie den Bloggern genau vorgegeben haben.
Natürlich ist dies nicht in Ordnung und ihr bräuchtet so eine Art des Marketings überhaupt nicht. Eure Produkte sind zu gut als das ihr dafür Blogartikel kaufen müsstet.
Trigami hat nach dem großen Wirbel ja auch schon zugegeben, dass sie schuld sind und nicht ihr. Außerdem finde ich, dass ihr auch sonst nicht die volle Schuld tragen könntet. Die Blogger sind eigentlich die dummen. Sie haben sich alles in die Finger legen lassen. Sie haben sich kaufen lassen. Sie haben die Artikel veröffentlicht.

Macht euch nichts daraus. Jeder macht mal Fehler. Ich hoffe ihr habt daraus gelernt und holt euch für das nächste Internetprojekt die wirklichen Profis. Dann wird das schon.

Mich als Leser kann dieser Vorfall jedenfalls nicht davon abhalten euch solange zu lesen, wie ich lesen kann und es euch gibt.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Leicher

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9 Kommentare

Dominik am 18. Januar 2010

Es heißt „Rezensionen“. 😉

Daniel am 18. Januar 2010

@Dominik: Danke, geändert. 😉

Thomas Pfeiffer am 18. Januar 2010

Hallo Daniel,

toller „Leserbrief“. Ich persönlich bin auch SZ-Abonnent. Ich werde die SZ so lange abonnieren und lesen, so lange ich die Artikel für qualitativ hochwertig halte und ich den Menschen dahinter (z.B. Heribert Prantl, Hans Leyendecker) vertraue, dass sie ihre Arbeit richtig machen.

In diesem Fall hat die Marketingabteilung Mist gebaut, nicht die Redaktion.

Grüße
Thomas

justanother_one am 18. Januar 2010

Die Printmedien müssen wohl erst noch lernen, wie Marketing im Web 2.0 funktioniert. So auf jeden Fall nicht. Auf das Ansehen der SZ hat sich das bei mir und wohl auch bei nicht gerade wenigen anderen, tendenziell negativ ausgewirkt. Ich hoffe auch, dass sie im Lernprozess nicht denselben falschen Weg dabei einschlagen wie die Musikindustrie.

Daniel am 18. Januar 2010

@justanother_one Naja. Jetzt übertreibst du aber ein bisschen. Wegen eines Fehlers der Marketingabteilung bzw. eines Fehlers von Trigami schwindet bei dir das Ansehen einer der renommiertesten und besten Tageszeitungen Deutschlands? Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

auwei am 20. Januar 2010

Macht mal die Augen auf. Es ist doch üblich Texte zu kaufen. Egal ob im TV oder in irgendwelchen Magazinen. Auch die Süddeutsche kann man hier nicht ausnehmen. Beschönigende Darstellungen gibt es überall. Hierbei ist es egal ob dafür Geld fließt oder man ab und an mit dem Chefredakteur Golf spielt. Und jetzt so zu tun als ob man nichts gewusste hätte und so etwas nie machen würde … auweia. Schäm Dich Süddeutsche. Du bist nichts weiter als ein Angsthase.

Dominik Ratzinger am 24. Januar 2010

Es heißt nicht „Trigema“, sondern „Trigami“. Allein an diesem kleinen Fehlerchen kann ich schon erkennen, dass manche Leute wohl überhaupt nicht wissen, was Trigami wirklich ist…

Daniel am 24. Januar 2010

@Dominik: Das muss wohl ein kleiner Fehler sein. Ich weiß jedoch sehr wohl was Trigami ist und was sie machen. ‚Tschuldigung für den Fehler.

Dominik Ratzinger am 24. Januar 2010

Okay, aber manch‘ andere, die hier versuchen mitzureden, wissen gar nicht was Trigami ist. Und das stört mich ein bisschen.

Trigami ist ein wichtiger Anbieter, wenn es darum geht, mit seinem Blog Geld zu verdienen. Falsch ist es allerdings, für Geld die Meinung eines anderen, zu publizieren – wenn man selbst gar nicht dahinter steht.

Werbung dieser Art gibt es tatsächlich überall – und warum soll man nicht werben, wenn man diesen Artikel ausdrücklich als Werbeartikel kennzeichnet?

Ich selbst bin Autor für Trigami. Ohne Trigami wäre eine Finanzierung meines Blogs unmöglich. Von daher schätze ich diesen Dienst – auch wenn ich im Gegensatz zu anderen Personen zu differenzieren weiß, ob ich nun wirklich der Meinung des Herstellers eines Produktes bin oder nicht.

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