Theaterkritik auf einer Schulhomepage?

Bunter AbendIn den letzten Monaten habe ich fast jedes Wochenende in der Schule verbracht. Jedoch nicht zum lernen, sondern nur für zwei Abende. Zwei Abende mit Theater, Tanz, Gesang, Akrobatik und Film. Ich habe die Proben und die Show als Techniker begleitet und mit einem von vielen gelobten Lichtkonzept unterstützt.

Die Schauspieler waren jedoch noch viel länger mit Proben und Story schreiben beschäftigt. Sie haben schon im Oktober angefangen die Massentänze mit bis zu 40 Tänzern einzuüben. Insgesamt waren neben dem tollen Schauspiel vier Tanzeinlagen, zwei Gesangs- und eine Akrobatiknummer eingebaut.

Nach diesen ganzen positiven Wochen und Monaten habe ich heute den Bericht unserer Theaterkritikerin der Schule gelesen. Ich wusste schon von vornherein, dass sie nicht nur positiv über unser Gesamtkunstwerk schreiben wird. Aber, dass der Artikel streckenweise so deprimierend und „schlecht“ geschrieben ist hätte ich mir nicht vorstellen können.

Wir wissen auch, dass der Bunte Abend nie ganz verständlich sein wird. Der Hauptgrund ist sicherlich, das die Handlung von mehreren Schülern ausgedacht und geschrieben wird. Außerdem will man jedem Schauspieler eine attraktive Rolle anbieten. Bei 40 Schülern kann ein Bunter Abend deshalb schon mal knappe 2½ Stunden dauern. Natürlich ist das lange, aber haben sich die Zuschauer wirklich gelangweilt? Man erwartet beim Bunten Abend doch etwas Überlänge, genauso wie bei manch einer Fernsehsendung.
Die meisten Zuschauer haben jedoch positiv auf die diesjährige Story reagiert. „Endlich konnte man mal die Handlung verstehen!“, war ein oft gehörter Satz.
Was ich im Artikel jedoch als unangemessen gegenüber der Mitschüler sehe ist der Satz: „Dass bei einem 40 Schüler starken Ensemble die schauspielerischen Leistungen auseinander gehen, (…).
Geht unsere Theaterkritikerin wirklich zum Bunten Abend mit der Erwartung schauspielerische Leistung professioneller Schauspieler zu sehen? Der Bunte Abend ist eine Show und kein Theater.

Einen bisschen positiveren Bericht auf einer Schulwebsite mit einer Anerkennung der Arbeit von über 40 Schülern hätte ich mir schon gewünscht. Deshalb bin ich foh, dass sich der verantwortliche Lehrer unter dem Artikel gleich mit einem Kommentar geäußert hat.

Link zum Artikel: http://www.ovtg.de/3_arbeit/veranstaltungen/bunterabend/2009.html

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2 Kommentare

Alex am 19. Juli 2009

Auch, wenn der Artikel manche Aspekte ansatzweise vielleicht im Entferntesten richtig, allerdings viel zu überspitzt (Schauspielerische Leistung), allgemein (Wiederholungen der Handlung) und teilweise fasch („Überlänge“) ausdrückt, ist doch die Wirkung, die solch ein Artikel erzeugen soll, vollkommen daneben.
Am besten, man ersetzt den Artikel durch ein deutlich positiveres Feedback, denn der jetzige Artikel würdigt die Leisung, die alle Beteiligten erbracht haben, viel zu gering. (An dieser Stelle nochmal großes Lob!)

dl_blog » “Theaterkritik auf einer Schulhomepage?” reloaded am 14. März 2010

[…] über neue Beiträge auf dem Laufenden.Powered by WP Greet Box WordPress PluginHeute darf ich mal wieder eine “Kritik” zu einem Artikel auf der Schulhomepage meiner alten Schule […]

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