Zwei Zimmer für Fünf
Privatsphäre war gestern. Hier in Manly leben wir, die kein Zimmer mehr auf dem Campus bekommen haben, in der Manly Oceanside Accommodation. Das Manly Oceanside ist ein Motel direkt am Strand was einige Zimmer vermietet. Ich habe hier ein fünfer Zimmer bekommen und teile dies nun mit vier anderen Münchner Studenten der MHMK.
Letzten Samstag haben wir unser Zimmer bezogen und waren erst einmal etwas geschockt. Es gibt echt nur ziemlich wenig Platz für fünf Leute. Schränke, Töpfer, Messer. Am Anfang war nichts davon da. Das mussten wir in den ersten Tagen erst einmal verarbeiten und nach und nach alle erforderlichen Dinge anfordern.
Jetzt mit einer Woche Abstand habe ich mich schon ganz gut eingelebt und wir haben mit der Zeit alles Nötige zusammen gesammelt. Es fehlen immer noch ein paar Sachen hier und da. Aber wenn man weiß mit wem man reden muss, und wen man wie lange nerven kann, bekommt man meistens die gewünschten Dinge.
Jetzt aber mal eine kurze Beschreibung unseres Zimmers. Auf dem Bild oben seht ihr unser Haus. Ganz links unten wohnen wir. Den Parkplatz vor unserer Türe haben wir kurzerhand zu unserer Terrasse erklärt.
Wenn man nun von der Terrasse aus zur Tür hineingeht haben wir eine angenehm große Küche mit einem Gasherd, einer Abstellfläche, einem großen Kühlschrank, einer Mikrowelle und natürlich auch einem Toaster. Direkt dahinter kann man in das erste Schlafzimmer gehen, in dem wir ein Stockbett, einen Schrank und einen Schreibtisch haben. Dort drin schlafe unter anderem ich. Ein weiteres Drei-Bett-Zimmer ist mit einer Trennwand abgeteilt. Neben unserer Küche ist noch das Bad mit einer ganz guten Dusche und einem Klo.
Das war es dann eigentlich auch schon. Nicht viel, aber man kann es aushalten.
Einmal Sydney und zurück
Ich erzähle immer, dass ich in Sydney wohne. Das stimmt aber gar nicht. Wir wohnen hier in Manly, was ein bisschen außerhalb von Sydney liegt. Wenn wir ins Stadtzentrum fahren wollen kaufen wir uns also ein Fährticket und eine halbe Stunde später parkt die Fähre dann auch direkt zwischen Harbour Bridge und Oper ein.
Heute habe ich dann das erste Mal mit einigen Komilitonen die Landzunge verlassen, um uns einen Eindruck von der Stadt zu machen. Zuerst ging es zwischen den Banken und Hochhäusern hindurch. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich davor noch nie in Häuserschluchten mit solchen hohen Häusern gelaufen bin. München zum Beispiel beschränkt ja alles auf 100m Höhe.
Auf unserem Weg in Richtung Promenade sind wir in einem Pub eingekehrt, wo ich ziemliche gute Fish&Chips gegessen habe. Danach ging es drei Kilometer an der Promenade entlang bis wir an der berühmten Harbour Bridge angekommen sind. Ziemlich hoch, das gute Stück.
Kurz bevor es wieder zurück ging haben wir dann noch den Löwenbräu Keller aufgesucht. Dort war das Bier ja in Ordnung, aber was echt nicht ging, war das Bedienen aller Bayern Klischees. Während Asiaten an ihrem Weißbier nippen und sich dabei fotografieren wurden von einem Quetschen- und einem Posaunenspieler mit Sepperl Hut „bayerische“ Lieder gespielt. Dazu gab es überall bayerische Servietten und Oktoberfest Aufsteller. Naja.
Ich bin jetzt schon mal gespannt, wie oft wir noch nach Sydney reinfahren werden.
Surfin‘ Australia
Sobald die Sonne um 6 Uhr hier am Himmel steht, sitze ich gerade in meinem Bett. Mit Ausschlafen wird das hier wohl nichts mehr. Wenn ich mich dann aber um 7 Uhr gemütlich in die Sonne vor unser Appartement setze, kann ich die Australier bei ihrem morgendlichen Ritual beobachten.
Von früh bis spät parken vor unserem Hostel Autos, ein paar Jungs springen hinaus, ziehen sich ihre Neoprenanzüge an, nehmen ihre Surfbretter unter die Arme und rennen los in Richtung Wasser.
Hier in Manly merkt man es überall: Die Hauptbeschäftigung der Einwohner und Touristen ist das Surfen. Man weicht in der Fußgängerzone geschickt den Surfbrettern aus. Schaut, dass keine Fahrradfahrer einen mit ihren Brettern unter dem Arm über den Haufen fahren und sogar im Supermarkt ist man nicht vor ihnen geschützt. Letztens bin ich dort an dem Milchregal einem Surfer mit seinem Brett begegnetet. In letzter Sekunde konnte ich ihm noch geschickt entweichen bevor er sich mit einem großem Schwung umdrehte.
Und wer gerade von der Arbeit kommt lässt am besten seinen Anzug an, nimmt einen Coffee to go in die linke und das Surfbrett in die rechte Hand und geht gleich an den Strand.
Man muss ja sehen, wie sich gerade die Wellen brechen.
Arrived at Manly
31 Stunden nach dem Start in München sind wir dann auch endlich in unserer Unterkunft in Manly angekommen. Also wir zumindest. Mein Koffer ist währenddessen immer noch auf der Reise durch die Weltgeschichte und ich warte hier, bis er endlich ankommt. Gut, dass ich sowieso alles wichtige für die ersten zwei/drei Tage im Handgepäck dabei hatte.
Die Reise war soweit ganz entspannt. Von den paar Turbulenzen hier und da abgesehen ging es von München nach London, dann nach Singapur und von dort direkt über das Outback nach Sydney. Von dem tollen Landeanflug auf Sydney haben wir leider nichts gesehen. War ja noch Nacht.
Jetzt sitzen wir hier zu fünft in der Unterkunft in Manly. Ich würde sie mal als die Reduzierung auf das Nötigste beschreiben. Aber wir arrangieren uns damit und wenigstens gibt es hier ein bisschen W-Lan zum bloggen und surfen.
Das Bild, was ihr oben seht habe ich übrigens ca. zwei Minuten von unserer Unterkunft entfernt gemacht. Wenn ihr ganz genau hinseht, solltet ihr auch ein altes Gebäude auf einem Hügel entdecken. Das wäre dann mein College für die nächsten drei Monate. (Falls ihr es nicht erkennt, ein besseres Bild gibt es hier)
Bin dann mal weg – Kein Tag mehr
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Seit ein paar Tagen habe ich einen Ohrwurm von Blumentopf und denke mir innerlich schon durchgehend „Ich bin dann mal weg“.
Heute um 18.50 Uhr soll mein Flieger nach London abheben und von dort geht es dann mit Qantas weiter Richtung Sydney. Soll sogar ein A380 sein, mit dem wir fliegen. Ich lasse mich jetzt mal überraschen.
Jetzt bleiben nur die zwei großen Fragen: Was habe ich eigentlich vergessen und wem soll ich alles eine Postkarte aus Sydney schreiben?
Business as usual – Noch drei Tage
Die meisten werden dieses eine Thema noch aus der Schule kennen. Wie als wäre es von oben gesteuert musste man im Englischunterricht jedes Jahr aufs Neue argumentieren und diskutieren, was für und was gegen eine Schuluniform spricht. Ich glaube mal, dass wirklich jeder schon seit Jahren alle Argumente parat hatte, um in der Einfallslosigkeit der Englischlehrer möglichst schnell und ohne neues Nachdenken seine Noten zu erhalten.
In den deutschen Schulen und Universitäten habe ich bis jetzt nie Schuluniformen tragen müssen. In Australien haben wir das auch nicht direkt, aber das International College of Management Sydney will dann doch von uns bitte eine Professional Performance mit der passenden Business Attire. Im Klartext heißt das für uns, dass wir jeden Tag in Anzug inklusive Krawatte studieren werden.
Wer mich kennt weiß, dass mein Kleiderschrank bis jetzt keine Hemden oder Anzüge enthielt. Von Krawatten ganz zu schweigen. Aber das hat sich in den letzten Wochen geändert. Jetzt finden sich in meinem Schrank auch Jackets, Hemden, Anzugshosen, Krawatten und natürlich schwarze Lackschuhe.
Ich bin jetzt schon echt gespannt, wie sich das so anfühlen wird jeden Tag einen Anzug zu tragen.
Warum eigentlich Australien? – Noch vier Tage
In jedem Gespräch über mein Auslandssemster fällt irgendwann dieser eine Satz: „Wieso hast du dich denn für Australien entschieden?“ Ich hole dann immer meinen vorgefertigten Zettel mit den Antworten heraus und beginne zu referieren:
„Für mich ist es sehr wichtig, dass in dem Land, in dem ich leben werde Englisch gesprochen wird. Das ist die Fremdsprache, die ich am besten verstehe und sprechen kann, was die Kommunikation mit den dortig lebenden Menschen doch sehr vereinfacht. So fallen für mich schon andere europäische Länder oder auch Asien aus meiner Auswahl heraus.
Australien ist auch so ein Mythos für mich. Die andere Seite der Erde wurde mir früher immer gesagt. Stimmt nicht habe ich auf dieser Seite heraus gefunden. Wenn ich einmal durch die Erde bohren würde, käme ich doch ein gutes Stück südöstlich von Neuseeland im Meer heraus. Und das ist doch wirklich nicht Australien! Der Mythos bleibt aber trotzdem.
Auch in meinem Fokus ist dieser Kontinent extrem weit weg. Die USA habe ich täglich in irgendwelchen Blogs. Aus Asien kommen alle unsere Produkte. Über Afrika sieht man dauernd Dokumentationen. Aber Australien. Das ist wirklich ganz schön weit weg. Von dort gibt es wenn dann nur Abenteuer.“
Damit sind dann alle Leute immer ganz zufrieden und führen das Gespräch mit so spannenden Fragen wie „Und arbeitest du dann dort? Sind da noch mehr Studenten, die du schon kennst? Hast du schon eine Unterkunft? Da fliegt man schon ganz schön lange, oder?“ und einigen anderen fort.
Ich hole dann den jeweils passenden Zettel aus meiner Hosentasche und beantworte jede Frage bis die Personen gegenüber glücklich sind.
Aber eigentlich freue ich mich ja auch über dieses perfekte Gesprächsthema.
Countdown To Down Under – Noch sechs Tage
Ihr habt keine andere Wahl. Anschnallen und mitkommen.
Außerhalb von Deutschland bin ich ziemlich häufig. Urlaube, Skifahren, Mountainbiken. Aber über die Grenzen der EU hat es mich bis jetzt noch nicht getrieben. Wenn man jetzt mal von den einigen Reisen in die Schweiz absieht.
Nächsten Donnerstag soll sich das aber ändern. Dann werde ich hier in München zu einer Reise um den Erdball antreten. An das andere Ende der Welt nach Sydney.
Jetzt werdet ihr euch sicher fragen, wie ich dazu komme. Hier in München studiere ich seit einem Jahr PR und Kommunikationsmanagement an der MHMK. Und diese Hochschule hat sich gedacht, dass in so einem Lebenslauf ein Auslandssemester doch ziemlich gut aussieht. Und so verpflichtet sie uns dazu dieses im dritten Semester zu absolvieren. Dazu gibt es eine große Anzahl an Partnerhochschulen die über alle Kontinente verstreut sind und die jeweils einige Plätze für uns Studenten der MHMK anbieten.
Ich habe mich für Sydney entschieden und werde nun dort die nächsten vier Monate bis Mitte Januar verbringen.
Und ihr dürft dabei sein. Freut euch!
Auf 3000 Metern. Mit dem Mountainbike!
Die Überschrift muss ich gleich mal wieder schmälern. Eigentlich sind wir mit der Gondel schon auf 1933 Meter gefahren und von dort an auf den Sommeiller gestrampelt. Ich hatte nicht viel Ahnung, was mich erwarten wird und obwohl der Berg in Italien an der französischen Grenze steht fühlt es sich an, als wäre man in die Berge des Himalaya verschlagen worden.
Während sich mein Vater und ich langsam Kehre um Kehre auf den Schotterfeldern hinaufschraubten überholten uns Motorcrossfahrer, Jeeps, Landrover und Unimogs. Ganz alleine waren wir also nicht. Und trotzdem blieb uns genug Zeit alle fünf Minuten eine Pause einzulegen und Fotos von dieser fantastischen Natur zu machen. Aber wir haben jetzt gemerkt. Die ganze Schönheit kann man gar nicht in Fotos festhalten.
Die ganze Zeit ging es eigentlich ganz gut zum fahren, aber interessant wurde es ab so 2700 Metern. In meinem Bauch habe ich gespürt, wie die Luft immer dünner wurde und ich hatte das Gefühl als wäre einfach ein Luftloch in meinem Bauch. Aber mit 5 km/h ging es dann ganz in Ruhe bis zum Gipfel.
Oben wurden wir mit einem herrlichen Blick über das letzte Stück Gletscher und ganz viele andere Berge belohnt. Die Bilder davon seht ihr ja oben.
Ich muss sagen, eine der eindrucksvollsten Touren, die ich bisher gefahren bin.
Ein Video über Startups in München
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Am 11. Mai fand im Rahmen der Münchner isarnetz Webwoche das Startup-Event „Made in Munich“ statt. Auf diesem hatten zahlreiche junge Münchner Startups die Möglichkeit sich zu präsentieren und besser zu vernetzen.
Ich studiere mittlerweile im zweiten Semester Medienmanagement an der mhmk in München. In diesem Semester sollten wir einen Fernsehbeitrag drehen und haben uns als Thema dieses Event dort oben ausgewählt. Fanden wir sehr interessant, da außerhalb der Internet People wahrscheinlich noch nicht so viele Menschen diese Szene entdeckt haben.
Für mich persönlich war es tatsächlich spannend mal einen Film zu drehen, den ich nicht komplett alleine erstellen muss und bei dem nicht die ganze Zeit mein Gesicht in der Kamera zu sehen ist. Richtig gut fand ich es auch mal einen Film zu erstellen, der nicht diese Videoblogger Art besitzt, sondern von den Informationen und dem Thema mehr in Richtung Fernsehen konzipiert ist.
Und zum Schluss auch noch hier ein Dank an Michael Praetorius von der isarrunde, der uns spontan sein Equipment geliehen hat.