Herzlich willkommen im Oceanside Internetcafé

Es ist eine Leidensgeschichte. Eine unserer Unterkunft hier und diesem neumodischen Internet.

Begonnen hat sie schon kurz nach unserer Ankunft. In der ersten Woche waren wir noch zu fünft: Wir konnten unsere Computer mit dem W-Lan verbinden, mit ein wenig Geduld alle Seiten aufrufen.
In der zweiten Woche reisten unsere restlichen Kommilitonen an. 35 an der Zahl: Und das Internet war tot. Keine Verbindung mehr, keine YouTube Videos, keine Facebooknachrichten, keine E-Mails, kein Google. Einfach nichts mehr. Und wenn das W-Lan mal verbunden war stellte man den Sekt spätestens nach dem 10 sekündigen laden des neuen Google Doodles wieder zurück in den Kühlschrank.

Also sind in den nächsten Tagen Einige zur Rezeption gegangen und haben sich beschwert. „Anfang nächster Woche kommt eine Firma, die repariert das dann“, hieß es. Leider hieß es das zu oft. Während die Wochen verstrichen wurde die Zeitangabe beliebig zu „Mitte der Woche“ oder „Ende der Woche“ ausgetauscht bevor man wieder von vorne begann. Sechs Wochen lang!

Mit jeder Woche stieg unsere Aggression. Lange Diskussionen in der Facebookgruppe mit den Besitzern tauschten sich mit E-Mails an unsere Standorte in Deutschland und E-Mails an die Universität hier in Sydney ab. Passiert ist nichts und der Ausspruch „Morgen haben wir High Speed Internet. Ganz sicher“ wurde von jedem nur noch herzlich lachend aufgenommen.

„Hier, eure Internetnutzerdaten“ hieß es dann plötzlich gestern Abend und wir nahmen verwirrt und erschrocken die Codes für das neu installierte Netz in Empfang.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß die Freude heute Vormittag war, als wir zusammen in dem Innenhof – unserem Internetcafé – saßen und surften, skypten und sogar Videos anschauen konnten. Alle gleichzeitig!

So also muss sich die Zukunft anfühlen.


 

Paddeln, aufstehen und surfen – Ein Wochenende im Surf Camp Australia

„Wie? Sind wir jetzt tatsächlich in einem Funkloch gelandet? Und wieso regnet das denn jetzt hier?“ waren unsere ersten Fragen, als wir in Gerroa 140 Kilometer südlich von Sydney am Seven Mile Beach angekommen sind. Mit 70 anderen ICMS Studenten hatte ich mich zu einem Surfwochenende beim Surf Camp Australia angemeldet. Eigentlich bin ich ja nicht so der Freund von Wasser, aber wenn man schon mal in Australien ist, muss man das ja auch mal ausprobieren.

Abgeholt wurden wir mit einem Doppeldecker Bus direkt im Zentrum von Sydney. Nach zwei Stunden sind wir dann auf dem Discovery Holiday Park in Gerroa angelangt, der für die nächsten Tage unser zu Hause sein sollte. Ein kleiner Bereich des Campingplatzes ist für das Surfcamp reserviert. Fünf Bungalows, um einen Aufenthaltsplatz herum aufgebaut, bilden das Camp. In ihnen einige Zimmer mit jeweils sechs oder sieben Betten. Dazu noch die Sanitäranlagen, ein Küchenhaus und der Aufenthaltsplatz. Hier haben wir uns auch erst einmal getroffen.

Einer der Surflehrer hat uns dann gleich schreiend („When we are shouting, we have to say something important!“) in die Camp Gepflogenheiten eingewiesen. „Hinter mir findet ihr die Sanitäranlagen. Dort drüben hängen eure Wetsuits. Hier wird gegessen. Und dort wird abgespült.“ Viel mehr war für den ersten Abend nicht mehr geplant und so gingen wir auch alle ziemlich schnell in unsere Betten. Weiterlesen »


 

Chica Bonita – mexikanisch in Manly

Vor einigen Tagen bin ich meinen Kommilitonen in ein mexikanisches Restaurant gefolgt. Sie hatten schon davor viel von dem Essen und den lässigen Bedienungen geschwärmt. Chica Bonita heißt das Restaurant, das nur einige Meter vom Corso, der Einkaufsstraße Manlys, entfernt ist.

In einer langen Garage haben vor ein paar Monaten einige Surfer und Lebenskünstler diese kleine mexikanische Kneipe aufgemacht. Dort servieren sie mittags und abends frisch zubereitete Tapas und andere mexikanische Snacks. Was das alles genau ist und wie es heißt kann ich euch leider nicht sagen. Die Namen sind einfach zu kompliziert zum merken.

Was ich mir jetzt aber schon zwei Mal bestellte und was mich jedes Mal wieder glücklich gemacht hat ist das, was ihr auf dem unscharfem Foto oben sehen könnt. Der Name? Keine Ahnung.
Als Unterlage gibt es jedenfalls Pommes, gemischt mit kleinen Steakstücken. Das ganze mit Käse überbacken ist der warme Inhalt. Drüber gibt es dann noch Guacamole und fertig ist dieses leckere Essen. Einfach wunderbar.

Also wenn ihr mal in Manly seid und gut mexikanisch essen gehen wollt, geht dort hin. Aber stellt euch auf eine Wartezeit ein. Voll ist der Laden immer.


 

The world famous Bondi Beach

Seit ich hier in Manly angekommen bin habe ich die Halbinsel nur wenig bis gar nicht verlassen. Na gut, einmal waren wir in Sydney. Aber gestern ging es dann mal woanders hin.

Von unserer Unterkunft aus sind wir mit den Flamin‘ Galah Tours zu neunt an den bekannten Bondi Beach gefahren. Er ist das südliche und weitaus berühmtere Pendant zu dem uns ja schon bekannten Manly Beach im Norden von Sydney.
Wieso der Bondi Beach jetzt so berühmt ist kann ich aber nicht verstehen. Ist eben auch ein Strand am Meer mit Wellen und Sand. Genau das gleiche wie bei uns hier im Norden.

Die Tour hatte für uns zwei freie Stunden vorgesehen, in denen wir machen konnten, was wir wollten, um danach gemeinsam an den Tamarama Beach zu „wandern“. Dort gab es dann ein australisches BBQ bevor es wieder zurück nach Manly ging.

Oben könnt ihr ein paar Fotos aus unserer freien Zeit sehen. Am Nordende des Bondi Beach haben wir ein paar Wellen gefunden. Sie waren ziemlich groß, als ich fotografiert hatte. Aber dann leider ziemlich klein, als ich noch ein Foto mit ihnen wollte. Shit happens.


 

Drei Tage Businessgwand

Jetzt sitze ich hier in der Bibliothek der ICMS und wollte eigentlich mal anfangen zu lernen. Aber wie ihr vielleicht schon gemerkt habt bin ich dann wohl doch wieder auf meinem Blog gelandet.

Und wenn ich schon mal da bin kann ich euch ja auch gleich über mein Studium berichten. Das erste Mal richtig auf unserem Schloss hier waren wir letzte Woche bei der Orientation Week. In dieser Woche hatten wir tagsüber alle verschiedenen Einführungsveranstaltungen, einen Sporttag und eine Schnitzeljagd. Willkommen im Studium! Dazu kam noch eine Cocktailparty am Dienstag Abend. Fotos von dort gibt es zum Beispiel hier.

Diese Woche ging es dann endlich mal mit dem Studium los. Unsere Hochschule aus Deutschland hat für uns hier vier Fächer ausgewählt: Business Economics, Business Project, Cross Cultural Management und Principles of Marketing.
In jedem Fach haben wir wöchentlich 90 Minuten Vorlesung und 90 Minuten Übung. Drei Tage im Stundenplan. Die Freude von uns war darüber schon mal groß, aber ab der ersten Stunde wurden wir dann wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt.

In München habe ich mir das Studium so gestaltet, dass ich während des Semesters immer in die Vorlesungen gegangen bin, mir ein paar Notizen gemacht habe und erst am Ende des Semesters zu den Prüfungen wirklich gelernt habe. Hier wird das wohl nicht klappen. Jede Woche müssen wir Essays abgeben, Gruppenarbeiten schreiben und Präsentationen halten. Dazu kommt noch eine Zwischenprüfung nach sechs oder sieben Wochen. Also doch mal eine ganz andere Art zum studieren.

Aber genug erzählt, jetzt muss ich wirklich anfangen zu lernen.


 

Zwei Zimmer für Fünf

Privatsphäre war gestern. Hier in Manly leben wir, die kein Zimmer mehr auf dem Campus bekommen haben, in der Manly Oceanside Accommodation. Das Manly Oceanside ist ein Motel direkt am Strand was einige Zimmer vermietet. Ich habe hier ein fünfer Zimmer bekommen und teile dies nun mit vier anderen Münchner Studenten der MHMK.

Letzten Samstag haben wir unser Zimmer bezogen und waren erst einmal etwas geschockt. Es gibt echt nur ziemlich wenig Platz für fünf Leute. Schränke, Töpfer, Messer. Am Anfang war nichts davon da. Das mussten wir in den ersten Tagen erst einmal verarbeiten und nach und nach alle erforderlichen Dinge anfordern.

Jetzt mit einer Woche Abstand habe ich mich schon ganz gut eingelebt und wir haben mit der Zeit alles Nötige zusammen gesammelt. Es fehlen immer noch ein paar Sachen hier und da. Aber wenn man weiß mit wem man reden muss, und wen man wie lange nerven kann, bekommt man meistens die gewünschten Dinge.

Jetzt aber mal eine kurze Beschreibung unseres Zimmers. Auf dem Bild oben seht ihr unser Haus. Ganz links unten wohnen wir. Den Parkplatz vor unserer Türe haben wir kurzerhand zu unserer Terrasse erklärt.
Wenn man nun von der Terrasse aus zur Tür hineingeht haben wir eine angenehm große Küche mit einem Gasherd, einer Abstellfläche, einem großen Kühlschrank, einer Mikrowelle und natürlich auch einem Toaster. Direkt dahinter kann man in das erste Schlafzimmer gehen, in dem wir ein Stockbett, einen Schrank und einen Schreibtisch haben. Dort drin schlafe unter anderem ich. Ein weiteres Drei-Bett-Zimmer ist mit einer Trennwand abgeteilt. Neben unserer Küche ist noch das Bad mit einer ganz guten Dusche und einem Klo.

Das war es dann eigentlich auch schon. Nicht viel, aber man kann es aushalten.


 

Einmal Sydney und zurück

Ich erzähle immer, dass ich in Sydney wohne. Das stimmt aber gar nicht. Wir wohnen hier in Manly, was ein bisschen außerhalb von Sydney liegt. Wenn wir ins Stadtzentrum fahren wollen kaufen wir uns also ein Fährticket und eine halbe Stunde später parkt die Fähre dann auch direkt zwischen Harbour Bridge und Oper ein.

Heute habe ich dann das erste Mal mit einigen Komilitonen die Landzunge verlassen, um uns einen Eindruck von der Stadt zu machen. Zuerst ging es zwischen den Banken und Hochhäusern hindurch. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich davor noch nie in Häuserschluchten mit solchen hohen Häusern gelaufen bin. München zum Beispiel beschränkt ja alles auf 100m Höhe.

Auf unserem Weg in Richtung Promenade sind wir in einem Pub eingekehrt, wo ich ziemliche gute Fish&Chips gegessen habe. Danach ging es drei Kilometer an der Promenade entlang bis wir an der berühmten Harbour Bridge angekommen sind. Ziemlich hoch, das gute Stück.

Kurz bevor es wieder zurück ging haben wir dann noch den Löwenbräu Keller aufgesucht. Dort war das Bier ja in Ordnung, aber was echt nicht ging, war das Bedienen aller Bayern Klischees. Während Asiaten an ihrem Weißbier nippen und sich dabei fotografieren wurden von einem Quetschen- und einem Posaunenspieler mit Sepperl Hut „bayerische“ Lieder gespielt. Dazu gab es überall bayerische Servietten und Oktoberfest Aufsteller. Naja.

Ich bin jetzt schon mal gespannt, wie oft wir noch nach Sydney reinfahren werden.


 

Surfin‘ Australia

Sobald die Sonne um 6 Uhr hier am Himmel steht, sitze ich gerade in meinem Bett. Mit Ausschlafen wird das hier wohl nichts mehr. Wenn ich mich dann aber um 7 Uhr gemütlich in die Sonne vor unser Appartement setze, kann ich die Australier bei ihrem morgendlichen Ritual beobachten.

Von früh bis spät parken vor unserem Hostel Autos, ein paar Jungs springen hinaus, ziehen sich ihre Neoprenanzüge an, nehmen ihre Surfbretter unter die Arme und rennen los in Richtung Wasser.

Hier in Manly merkt man es überall: Die Hauptbeschäftigung der Einwohner und Touristen ist das Surfen. Man weicht in der Fußgängerzone geschickt den Surfbrettern aus. Schaut, dass keine Fahrradfahrer einen mit ihren Brettern unter dem Arm über den Haufen fahren und sogar im Supermarkt ist man nicht vor ihnen geschützt. Letztens bin ich dort an dem Milchregal einem Surfer mit seinem Brett begegnetet. In letzter Sekunde konnte ich ihm noch geschickt entweichen bevor er sich mit einem großem Schwung umdrehte.

Und wer gerade von der Arbeit kommt lässt am besten seinen Anzug an, nimmt einen Coffee to go in die linke und das Surfbrett in die rechte Hand und geht gleich an den Strand.

Man muss ja sehen, wie sich gerade die Wellen brechen.


 

Arrived at Manly

31 Stunden nach dem Start in München sind wir dann auch endlich in unserer Unterkunft in Manly angekommen. Also wir zumindest. Mein Koffer ist währenddessen immer noch auf der Reise durch die Weltgeschichte und ich warte hier, bis er endlich ankommt. Gut, dass ich sowieso alles wichtige für die ersten zwei/drei Tage im Handgepäck dabei hatte.

Die Reise war soweit ganz entspannt. Von den paar Turbulenzen hier und da abgesehen ging es von München nach London, dann nach Singapur und von dort direkt über das Outback nach Sydney. Von dem tollen Landeanflug auf Sydney haben wir leider nichts gesehen. War ja noch Nacht.

Jetzt sitzen wir hier zu fünft in der Unterkunft in Manly. Ich würde sie mal als die Reduzierung auf das Nötigste beschreiben. Aber wir arrangieren uns damit und wenigstens gibt es hier ein bisschen W-Lan zum bloggen und surfen.

Das Bild, was ihr oben seht habe ich übrigens ca. zwei Minuten von unserer Unterkunft entfernt gemacht. Wenn ihr ganz genau hinseht, solltet ihr auch ein altes Gebäude auf einem Hügel entdecken. Das wäre dann mein College für die nächsten drei Monate. (Falls ihr es nicht erkennt, ein besseres Bild gibt es hier)


 

Bin dann mal weg – Kein Tag mehr

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Seit ein paar Tagen habe ich einen Ohrwurm von Blumentopf und denke mir innerlich schon durchgehend „Ich bin dann mal weg“.

Heute um 18.50 Uhr soll mein Flieger nach London abheben und von dort geht es dann mit Qantas weiter Richtung Sydney. Soll sogar ein A380 sein, mit dem wir fliegen. Ich lasse mich jetzt mal überraschen.

Jetzt bleiben nur die zwei großen Fragen: Was habe ich eigentlich vergessen und wem soll ich alles eine Postkarte aus Sydney schreiben?


 

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